Der Begriff: Erbsenzähler bezeichnet einen Menschen, der übergenau
ist. Oft wird das Wort auch abwertend gemeint. Dann bezeichnet es
einen kleinlichen oder geizigen Menschen.
Der Ausdruck geht auf den Verleger Karl Beadecker (er
lebte von 1810 bis 1859 in Koblenz) zurück, der viele
Reisebücher geschrieben hat. Noch heute gibt es die-
sen Verlag. Die Reiseführer des Verlages sind bekannt
für Ihre genauen Beschreibungen.
Mitte des 19. Jahrhunderts schrieb Baedeker an einem Reiseführer
über Reisende. In Mailand bestieg er auch 1847 den Mailänder Dom.
Sein Mitreisender, Freiherr Gisbert von Finke, erzählte hierzu die Ge-
schichte: Nach jeweils zwanzig Stufen habe Baedeker eine Erbse aus
seiner Westentasche genommen und diese dann in seine Hosentasche
gesteckt. So konnte er - oben angekommen - die ganaue Anzahl der
Stufen bestimmen.
Doch das war Baedeker jedoch noch nicht genau genug. Auf dem
Rückweg legte er nach jeweils zwanzig Stufen eine Erbse aus aus
der Hosentasche in die andere Westentasche. So konnter er sicher
sein, dass er sich beim Aufstieg nicht verzählt hatte.
Diese Genauigkeit des Herrn Baedeker machte den Verlag berühmt.
Früher gab es das Sprichwort:
"Könige und Regierungen können sich irren,
aber niemals Herr Baedeker"